Messie-Syndrom im gemeinsamen Haushalt: So kannst du helfen

Wenn du mit einem Partner mit MessieSyndrom im gemeinsamen Haushalt lebst, kann es eine große Herausforderung sein, mit der Situation umzugehen.

Hier sind einige Tipps, wie du als Ehepartner helfen kannst:

  1. Akzeptanz und Verständnis: Das Messie-Syndrom ist eine ernsthafte Erkrankung und nicht einfach eine schlechte Gewohnheit oder Faulheit. Zeige Verständnis und Empathie anstatt Vorwürfe oder Kritik zu äußern.
  2. Kommunikation: Offene und ehrliche Kommunikation ist der Schlüssel. Sprich ruhig und einfühlsam mit dem Messie, um zu verstehen, was ihn oder sie daran hindert, aufzuräumen. Setze klare Erwartungen und Grenzen, um zu vermeiden, dass die Unordnung im Haushalt Überhand nimmt.
  3. Hilfe anbieten: Biete Unterstützung bei der Organisation von Aufgaben und der Bewältigung von Stress an. Suche nach professioneller Hilfe, falls nötig.
  4. Positive Verstärkung: Gib positives Feedback, um den Messie zu ermutigen und zu motivieren, aufzuräumen. Anerkenne kleine Erfolge und Fortschritte.
  5. Grenzen setzen: Setze klare Grenzen und mache deutlich, dass die Unordnung im Haushalt nicht toleriert werden kann. Vereinbare bestimmte Räume oder Bereiche, die ordentlich und sauber gehalten werden müssen.
  6. Professionelle Hilfe: In schweren Fällen kann professionelle Hilfe erforderlich sein. Hilf dem Messie, einen Therapeuten oder eine professionelle Organisationsfirma zu finden.

Beachte, dass jeder Mensch anders ist und dass nicht alle diese Tipps für jeden Messie gelten werden. Es kann eine gewisse Anpassung und Feinabstimmung erforderlich sein, um die bestmögliche Unterstützung zu bieten.

Drei Vorschläge für offene und ehrliche Kommunikation:

  1. Sprich deine Bedenken aus: Sage deinem Ehepartner, wie du dich fühlst, wenn das Haus unordentlich ist. Sei dabei konkret und beschreibe, welche Auswirkungen die Unordnung auf dich hat. Du könntest zum Beispiel sagen: „Ich fühle mich gestresst, wenn das Haus unaufgeräumt ist, weil ich dann das Gefühl habe, dass wir nichts unter Kontrolle haben.“ Auf diese Weise zeigst du deinem Ehepartner, dass deine Bedenken nicht oberflächlich sind, sondern tatsächlich Auswirkungen auf deine Gefühle haben.
  2. Besprecht mögliche Lösungen gemeinsam: Statt deinem Ehepartner einfach zu sagen, dass das Haus unordentlich ist, könnt ihr zusammen nach Lösungen suchen. Stellt sicher, dass die Lösungen realistisch und für beide Seiten umsetzbar sind. Du kannst zum Beispiel vorschlagen, dass ihr gemeinsam eine Checkliste für das Aufräumen erstellt oder dass ihr bestimmte Aufgaben im Haus aufteilt.
  3. Schafft klare Regeln und Grenzen: Setze klare Regeln und Grenzen, wenn du mit einem Messie-Ehepartner zusammenlebst. Stellt sicher, dass ihr gemeinsam klare Erwartungen darüber habt, wie oft das Haus aufgeräumt werden sollte, wo Gegenstände aufbewahrt werden sollten und wie ihr gemeinsam aufkommende Probleme im Haushalt lösen könnt. Auf diese Weise kannst du deinem Ehepartner helfen, sich an bestimmte Routinen und Regeln zu halten, die letztendlich zu einem saubereren und ordentlicheren Haus führen können.

Drei Beispiele für positive Verstärkung:

  1. Gib Lob und Anerkennung: Wenn eine Person Fortschritte im Aufräumen oder im Vermeiden von unordentlichem Verhalten macht, ist es wichtig, dass sie Lob und Anerkennung erhältt. Zum Beispiel könntest du sagen: „Ich habe bemerkt, dass du heute das Wohnzimmer aufgeräumt hast. Das sieht großartig aus! Du machst wirklich Fortschritte.“
  2. Nutze Belohnungen: Kleine Belohnungen können auch ein wirksames Mittel zur positiven Verstärkung sein. Zum Beispiel könntest du sagen: „Wenn du heute das Schlafzimmer aufräumst, können wir später zusammen einen Film schauen oder auswärts essen gehen.“ Auf diese Weise motivierst du, Aufgaben zu erledigen und zeigst gleichzeitig deine Wertschätzung für diese Anstrengungen.
  3. Ermutigung: Du ermutigst, indem du sagst, dass du an deinen Partner glaubst und dass du weißt, dass er erfolgreich sein kann. Zum Beispiel könntest du sagen: „Ich weiß, dass es schwer ist, aber ich glaube an dich und ich weiß, dass du das schaffen kannst. Du hast bereits so viel Fortschritte gemacht und ich bin stolz auf dich.“

Drei Möglichkeiten, wie du deine Bedenken gegenüber deinem Messie-Ehepartner ansprechen könntest:

  1. „Ich mache mir Sorgen darüber, dass wir in unserem gemeinsamen Zuhause nicht mehr richtig leben können. Es fühlt sich für mich ungemütlich an und ich denke, dass es für uns beide besser wäre, wenn wir uns um eine bessere Ordnung bemühen würden. Wie denkst du darüber?“
  2. „Ich verstehe, dass es für dich schwer ist, Dinge wegzuwerfen, aber ich mache mir Sorgen um deine Gesundheit. Es ist nicht nur ein Problem der Ordnung, sondern auch der Hygiene. Können wir gemeinsam überlegen, wie wir das Problem angehen können?“
  3. „Ich bin besorgt darüber, dass unsere Beziehung leidet, weil wir uns nicht mehr wohl in unserem gemeinsamen Zuhause fühlen. Es ist schwer für mich, mich zu entspannen, wenn es so unordentlich ist. Möchtest du gemeinsam mit mir an einer Lösung arbeiten, um unser Zuhause wieder gemütlicher zu machen?“

Drei Beispiele, wie du konkret helfen könntest:

  1. Biete an, gemeinsam die Wohnung aufzuräumen und zu organisieren. Dadurch könnt ihr die Aufgaben schneller erledigen und der Messie fühlt sich unterstützt.
  2. Schlag vor, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, wie zum Beispiel eine Aufräumexpertin oder einen Therapeuten, um deinem Ehepartner dabei zu helfen, seine Probleme zu bewältigen. Zeig ihm, dass du ihn unterstützt und für ihn da bist.
  3. Hilf deinem Ehepartner, einen Plan zu erstellen, wie er seine Aufgaben bewältigen kann. Setzt gemeinsam Ziele und erstellt eine Liste mit Prioritäten, um ihm zu helfen, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Zeig ihm, dass du an seiner Seite stehst und ihn unterstützen willst.

Drei Tipps, um klare Grenzen zu setzen:

  1. Vereinbart gemeinsam Regeln und Konsequenzen: Schreibt auf, wie oft aufgeräumt wird und welche Konsequenzen es hat, wenn diese Regeln nicht eingehalten werden. Dadurch entsteht eine klare Verpflichtung, die von beiden Seiten eingehalten werden muss.
  2. Teile Verantwortlichkeiten: Mach deutlich, dass auch dein Messie-Ehepartner Verantwortung für den Haushalt hat. Teile Aufgaben wie das Abwaschen oder das Aufräumen von bestimmten Räumen auf. Ermutige ihn dazu, sich an der Organisation des Haushalts zu beteiligen.
  3. Setze Prioritäten: Besprecht gemeinsam, welche Bereiche am wichtigsten sind, um aufzuräumen und ordentlich zu halten. Zum Beispiel kann es wichtiger sein, die Küche sauber zu halten als das Gästezimmer. Stelle sicher, dass dein Messie-Ehepartner versteht, welche Bereiche Priorität haben und er sich darauf konzentriert, diese sauber zu halten.

Falls du Fragen zu diesem Thema hast oder einen persönlichen Gesprächstermin möchtest kannst du mir gerne schreiben. Nutze dazu das Kontaktformular.

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