Unordnung ist Stress

Lebst du in einem Zuhause, das dich ständig überfordert? Die visuelle Unordnung, die Menschen im Messie-Spektrum erleben, ist Stress und stellt eine grosse Belastung dar. Dein Gehirn arbeitet auf Hochtouren, um das Chaos auszublenden – das kostet Kraft und Energie.

Warum ist visuelle Unordnung Stress und so anstrengend?

Dein Gehirn versucht, inmitten des Durcheinanders einen klaren Fokus zu finden. Es blendet alles aus, was nicht direkt wichtig ist. Das klingt vielleicht hilfreich, ist aber auf Dauer extrem kräftezehrend.

Ein Beispiel:
„Wenn ich morgens ins Bad gehe, schaue ich nur in den Spiegel.“ Der Rest des Badezimmers – die unaufgeräumten Regale, die Handtücher auf dem Boden – verschwindet für mich. Es ist, als ob sie gar nicht da wären. Aber ich weiß ja, dass das nicht stimmt. Und dieses ständige Ignorieren fühlt sich an, als würde mein Kopf gegen eine unsichtbare Wand drücken. Es macht mich müde, noch bevor der Tag überhaupt richtig angefangen hat.“

Wie das Gehirn die Unordnung ausblendet

Das Ausblenden von Unordnung ist eine Art Überlebensstrategie. Dein Gehirn sagt: „Das Chaos ist zu viel, ich konzentriere mich nur auf das Nötigste.“ Diese Strategie hilft kurzfristig, dich nicht völlig zu überfordern. Langfristig kostet sie aber Energie, weil die Unordnung im Hintergrund weiterhin präsent bleibt.

Jedes Mal, wenn du nach Hause kommst, wirst du unbewusst an alle unerledigten Aufgaben erinnert. Dein Gehirn versucht, diese Signale zu ignorieren – ein Zustand, der Stress und Erschöpfung auslöst.

Logo Esther Schippert Ordnungs-Training

Was du tun kannst gegen Unordnung und Stress: 

1. Schaffe dir eine kleine Insel der Ordnung
Wähle einen einzigen Bereich aus, der aufgeräumt bleibt – zum Beispiel ein Tisch, ein Regalbrett oder ein Nachttisch. Räume nur diesen Bereich auf und halte ihn bewusst frei von Unordnung. Dieser kleine Ort der Klarheit gibt dir ein Gefühl von Kontrolle und Ruhe. Er erinnert dich daran, dass Veränderungen möglich sind, und motiviert dich für weitere Schritte.

Beispiel: Du entscheidest dich, die Ablage neben deinem Bett frei zu räumen. Darauf bleibt nur eine Lampe und ein Buch, das du gerade liest. Jedes Mal, wenn du diesen aufgeräumten Bereich siehst, spürst du ein kleines Erfolgserlebnis.

2. Nutze die Kraft des Timers.
Stelle dir einen Timer auf 10 bis 15 Minuten. Nimm dir vor, in dieser Zeit nur so viel zu erledigen, wie du kannst – ohne Druck. Wenn der Timer klingelt, hörst du auf und belohnst dich mit etwas, das dir Freude macht: eine Tasse Tee, ein Spaziergang oder etwas, das du liebst. So schaffst du dir eine Routine, die dir kleine, erreichbare Erfolge ermöglicht.

Beispiel: Du stellst den Timer und widmest dich einem Stapel alter Zeitschriften. Nach 10 Minuten hast du einige aussortiert, der Stapel ist kleiner – und du kannst mit gutem Gefühl aufhören.

3. Eine Aufgabe, ein Lied
Verbinde das Aufräumen mit Musik. Wähle ein Lied, das dich motiviert oder beruhigt, und räume so lange auf, wie das Lied dauert. Durch die begrenzte Zeit fühlt sich die Aufgabe leichter an, und die Musik gibt dir Energie.

Beispiel: Du spielst deinen Lieblingssong, während du das Waschbecken in der Küche frei räumst. Nach dem Song fühlst du dich besser und hast gleichzeitig etwas geschafft.

4. Starte mit Dingen, die dich emotional nicht belasten.
Beginne mit Aufgaben, die dir leichtfallen. Das könnten Verpackungen, alte Prospekte oder leere Flaschen sein. Dadurch kommst du in Bewegung, ohne von schwierigen Entscheidungen blockiert  zu werden.

Beispiel: Du fängst damit an, den Müll zu entsorgen, der sich im Wohnzimmer angesammelt hat. Danach wirkt der Raum sofort übersichtlicher, und du fühlst dich motiviert, weiterzumachen.

Erkenne deine Stärke

Visuelle Unordnung ist nicht einfach nur „ein bisschen Chaos“. Sie belastet dein Gehirn und Wohlbefinden. Dass du dich diesem Thema stellst, zeigt, wie stark du bist.

Du musst nicht alles auf einmal schaffen. Jeder kleine Schritt zählt und bringt dir mehr Leichtigkeit. Gönn dir Pausen, sei geduldig mit dir selbst und feiere die Fortschritte, die du machst – auch die ganz Kleinen. Du verdienst ein Zuhause, in dem du dich wohl fühlst. Und du kannst es schaffen, in deinem Tempo.

Du weisst nicht, wo du beginnen sollst? Melde dich ungeniert bei mir und wir legen los.

Kostenloses Erstgespräch

Mehr Tipps zur Selbsthilfe findest du in meinem Blog: Hier klicken…