Unordnung zeigt sich oft als ein Symptom – ähnlich wie Schmerzen bei einer Verletzung oder Müdigkeit bei einer Depression. Wenn etwas in deinem Inneren nicht im Gleichgewicht ist, spiegelt sich das in deinem Umfeld wider.
Warum einfaches Aufräumen oft nicht reicht
Du hast bestimmt schon versucht, eine Ecke nach der anderen aufzuräumen, oder? Doch das bringt oft nur schnelle Erleichterung.Das ist total unbefriedigend. Denn wenn die Ursache für die Unordnung nicht gelöst ist, kehrt das Chaos schnell zurück. So, wie Ärzte bei körperlichen Beschwerden die tieferen Ursachen erforschen, gilt das auch für die Unordnung im Messie-Spektrum: Sie ist oft ein Zeichen dafür, dass etwas in deinem Inneren angeschaut werden möchte.
Anna und das „perfekte Zuhause“: Anna leidet stark unter der Unordnung in ihrer Wohnung. Jedes Mal, wenn sie ihr Zuhause betritt, verspürt sie Scham und Selbsthass. Sie sieht die Unordnung als persönliches Versagen und glaubt, sie sei „unfähig und wertlos“. Ihre Schuldgefühle sind so krass, dass sie sich oft isoliert. Sie lässt niemanden mehr in in ihre Wohnung rein.
In der Therapie entdeckt Anna, dass ihr Perfektionismus und ihre Angst vor Ablehnung tief verwurzelt sind. Als Kind hat sie oft das Gefühl gehabt, nur dann geliebt zu werden, wenn sie „perfekt“ war. Dieser Druck, alles kontrollieren und ideal gestalten zu müssen, überfordert sie nun als Erwachsene. Mit der Zeit lernt sie, dass ihr Wert nicht von ihrer äußeren Umgebung abhängt. Schritt für Schritt beginnt Anna, sich selbst mehr Mitgefühl zu schenken. Sie gestaltet ihren Alltag stressfreier. So gelingt es ihr, die Unordnung zu reduzieren und sich innerlich leichter zu fühlen.
Max und die ewige Unordnung: Max hat sich seit Jahren Mühe gegeben, seine Wohnung in Ordnung zu halten. Aber seine Regale sind vollgestopft, und die Papiere stapeln sich. Max glaubt, seine Unordnung sei ein Zeichen von Faulheit.
Doch als er sich mit der Ursache beschäftigt, erkennt er, dass die Unordnung eine Funktion hat. Sie hält ihn davon ab, sich mit belastenden Erinnerungen zu auseinanderzusetzen. Er hat sie verdrängt und „zugedeckt“. Mit professioneller Hilfe beginnt er, seine Vergangenheit aufzuarbeiten. Max übernimmt wieder Verantwortung für sein eigenes Leben. Er beginnt seine Umgebung besser zu organisieren. Langsam, aber sicher, verbessert sich dadurch seine Wohn-Situation.
Psychische Ursachen für Unordnung im Messie-Spektrum
- Tiefe emotionale Wunden oder Trauma : Unverarbeitete Traumata und emotionale Wunden aus der Vergangenheit können dazu führen, dass Unordnung als Schutzschicht dient. Diese Menschen nutzen das Chaos, um sich vor der Auseinandersetzung mit schmerzhaften Gefühlen zu „schützen“.
- Angst vor Veränderung : Unordnung kann ein unbewusstes Mittel sein, sich in einem scheinbar stabilen Zustand zu halten. Die Angst, sich durch Veränderungen an die eigenen Gefühle und Wünsche heranzutasten ist gross. Das ist der Grund, weshalb das Außen unberührt bleibt.
- Depression und Erschöpfung : Menschen mit Depressionen fühlen sich oft chronisch müde und niedergeschlagen, was sie daran hindert, Energie für alltägliche Aufgaben wie Aufräumen aufzubringen. Die Unordnung verstärkt ihre negativen Gedanken, wodurch ein Teufelskreis entsteht.
- Geringes Selbstwertgefühl : Ein schwaches Selbstwertgefühl führt oft dazu, dass sich Betroffene selbst nicht als „würdig“ für eine aufgeräumte Umgebung empfinden. Dieser Gedanke „Ich verdiene es nicht, es schön zu haben“ lässt oft wenig Motivation zu, für Ordnung zu sorgen.
- Emotionales Bedürfnis nach Sicherheit und Kontrolle : Unordnung kann ein unbewusster Weg sein, um ein Gefühl von Sicherheit und Kontrolle zu erleben. Besonders Menschen mit Ängsten nutzen die Unordnung als eine Kunst „Barriere“, die sie von inneren Unsicherheiten oder Ängsten distanziert.
Verstehe deine Unordnung als Schutzmechanismus
Unordnung kann eine Strategie sein, um dich vor unangenehmen Gefühlen zu schützen. Viele Menschen im Messie-Spektrum entwickeln Überlebensstrategien, wie das Sammeln von Dingen oder Kaufrausch. Diese Verhaltensweisen sind oft ein Schutzschild vor emotionalen Schmerzen. Doch anstatt dich über dieses Muster zu ärgern, versuche sie zu verstehen. Sie zeigen dir, dass es Themen gibt, die du möglicherweise schon lange angehen solltest.
Mut zur Veränderung!
- Nimm deine Unordnung wahr, ohne zu urteilen : Verurteile dich nicht für das Chaos! Es zeigt dir nur, dass ein tieferes Thema im Spiel ist.
- Reflektiere über deine Bedürfnisse : Was brauchst du wirklich? Oft steckt hinter der Unordnung ein unerfülltes Bedürfnis nach Ruhe, Sicherheit oder Anerkennung.
- Professionelle Unterstützung : Überlege, dir Unterstützung zu suchen, sei es durch Therapie oder Hypnose. Diese Methoden können dir helfen, die tieferliegenden Ursachen zu verstehen und zu lösen.
Unordnung ist nicht das Problem! Es ist ein Hinweis darauf, dass etwas in dir mehr Beachtung braucht. Fang an, Verantwortung für dich und deine Umgebung zu übernehmen!
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LOS!
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