Messie-Spektrum und PTBS

Was hat das Messie-Spektrum mit PTBS zu tun? Ein posttraumatisches Belastungssyndrom (PTBS) entsteht, wenn extreme Belastungen oder traumatische Erlebnisse Menschen nicht vollständig verarbeiten können. Es zeigt sich oft in Symptomen wie Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen oder plötzlichen Gefühlen von Angst. Kinder und Erwachsene können gleichermaßen betroffen sein. Insbesondere nach belastenden Ereignissen wie  zum Beispiel der Corona-Pandemie oder anderen Krisen kann PTBS auftreten. Es handelt sich nicht um Schwäche, sondern um eine natürliche Reaktion des Körpers auf Überforderung.

Warum belasten uns Krisen so sehr?

Die letzten Jahre waren geprägt von ständigen Krisen: Pandemie, Ukraine-Krieg, Energiekrise und wirtschaftliche Unsicherheiten. Viele Menschen hatten keine Möglichkeit, diese Belastungen zu verarbeiten. Stattdessen wurden sie weitergetragen – mit Folgen für Körper und Geist. Kinder, die während der Pandemie wenig Kontakte hatten, zeigen heute oft auffälliges Sozial-Verhalten. Erwachsene fühlen sich ausgelaugt, überfordert und kämpfen mit Unordnung zu Hause oder anderen Symptomen, die zum Messie-Spektrum gehören.

Wenn Selbstfürsorge auf der Strecke bleibt

In Krisenzeiten schieben wir oft unsere eigenen Bedürfnisse beiseite. Es scheint wichtiger, im Alltag zu bestehen, als sich um das eigene Wohlbefinden zu kümmern. Doch genau das führt dazu, dass sich die Probleme weiter verschärfen. Symptome wie innere Unruhe, Überforderung und Unordnung sind oft nur die Spitze des Eisbergs.

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Was kannst du tun?

Es ist nicht nötig, jedes Trauma bis ins Detail aufzuarbeiten. Aber es hilft, sich bewusst zu machen, was der Mensch durchlebt hat. Indem du dir erlaubst, innezuhalten und den „inneren Sturm“ wahrzunehmen, kannst du einen ersten Schritt zur Besserung machen.

Zwei Fallbeispiele

1. Sicht eines Betroffenen:
Anna, 42 Jahre alt, fühlte sich seit der Pandemie ständig erschöpft. Ihr Zuhause wurde immer unordentlicher, weil sie einfach keine Energie hatte, etwas zu ändern. Als sie erkannte, dass die Unordnung ein Zeichen ihres inneren Stresses war, begann sie, kleine Schritte zu gehen. Sie hat sich das Ziel gesetzt, jeden Tag nur 10 Minuten aufzuräumen. Nach einigen Wochen fühlte sie sich deutlich besser. Anna gewann wieder Kontrolle über ihren Alltag.

2. Sicht eines Angehörigen:
Peter, 38 Jahre alt, bemerkte, dass seine Frau nach der Pandemie immer gereizter war und sich zurückzog. Ihr gemeinsames Zuhause geriet in Unordnung, und Peter verstand nicht, warum sie nichts dagegen unternahm. Nach einem Gespräch erkannte er, dass sie unter den Folgen der letzten Jahre litt. Gemeinsam beschlossen sie, einen Tag in der Woche für Entspannung und Gespräche zu reservieren. Das half beiden, besser mit der Situation umzugehen.

So kannst du herausfinden, welche Art von Trauma vorliegt

1. Journaling: Die Gedanken ordnen
Schreibe regelmäßig auf, was dich beschäftigt, belastet oder welche Erinnerungen immer wieder auftauchen. Stelle dir Fragen wie:

  • Wann fühle ich mich besonders gestresst?
  • Welche Situationen lösen sich in mir Unruhe oder Angst aus?
  • Gibt es bestimmte Erinnerungen, die mich nicht loslassen?

Durch das Aufschreiben kannst du Muster erkennen und erste Hinweise darauf bekommen, welche Erlebnisse dich belasten.

2. Körperliche Reaktionen beobachten:
Unser Körper speichert Stress und Traumata. Achte darauf, wie dein Körper reagiert, wenn du an bestimmte Situationen oder Themen denkst.  Zum Beispiel:

  • Bekommst du Herzklopfen oder einen Kloß im Hals?
  • Spürst du Verspannungen oder Schmerzen, die plötzlich auftreten?
  • Fühlst du dich erschöpft, ohne einen offensichtlichen Grund?

Diese Reaktionen können Hinweise darauf geben, welche Erlebnisse  dein System noch nicht verarbeitet hat.

3. Gespräche mit vertrauten Personen oder Experten führen
Manchmal hilft es, mit einer Person zu sprechen, die dich gut kennt. Freunde oder Familie können dir wertvolle Hinweise geben, welche Veränderungen sie an dir bemerkt haben. Auch Gespräche mit einem Therapeuten oder Coach können helfen, Traumata zu identifizieren.  Sie stellen gezielte Fragen, die dir helfen, den Ursprung deiner Belastung besser zu verstehen:

  • Welche Ereignisse haben dein Leben in den letzten Jahren stark beeinflusst?
  • Gab es Situationen, in denen du dich besonders machtlos gefühlt hast?
  • Wie hast du in der Vergangenheit Stress oder Krisen bewältigt?

Warum ist das wichtig?

Das Ziel ist nicht, alles bis ins Detail zu durchleuchten, sondern ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, was dich belastet. Wenn du die Ursache kennst, kannst du gezielt daran arbeiten und Wege finden, um wieder mehr Ruhe und Stabilität in dein Leben zu bringen.

Schau genau hin. Übernimm Verantwortung für dein Leben und deine Umgebung. Mach eine Pause, sei milde zu dir und deinen Liebsten. Du bist stärker, als du denkst – und du hast das Recht, dir selbst Gutes zu tun!

Dein nächster Schritt

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