Warum Dinge aus feuchten Kellern ein Risiko sein können
Beim Aufräumen im Messie-Spektrum gibt es Situationen, die für Betroffene und ihre Helfer besonders herausfordernd sind. Eine davon ist der Umgang mit Gegenständen aus einem feuchten Keller. Für die betroffene Person steckt oft eine tiefe Bedeutung oder Erinnerung darin. Für den Helfer hingegen wirken dieselben Dinge wie wertloses Gerümpel oder sogar als Risiko für die Gesundheit. Genau in diesem Spannungsfeld zwischen Herzensbedeutung und Gesundheitsrisiken entstehen Missverständnisse, Konflikte und viel innerer Druck.
Was in feuchten Kellern passiert
Keller, vor allem alte Kies- oder Naturkeller, haben häufig ein feuchtes Klima. Dort fühlen sich viele kleine Organismen wohl, die für das bloße Auge unsichtbar sind. Die wichtigsten davon sind:
- Schimmelpilze: Sie bilden Sporen, die sich leicht in der Luft verteilen.
- Bakterien: Sie können unangenehme Gerüche verursachen und Allergien verstärken.
- Milben und Kleinstlebewesen: Sie finden in feuchter Umgebung gute Lebensbedingungen.
- Pilzmyzel: Feine Geflechte, die tief in Materialien eindringen können.
Diese Mikroorganismen setzen sich in Stoffen, Holz, Papier oder Karton fest. Selbst wenn ein Gegenstand äußerlich trocken wirkt, kann er im Inneren noch belastet sein.
Welche Folgen entstehen können
Wenn solche Gegenstände in die Wohnung gebracht werden, passiert oft unbemerkt Folgendes:
- Schimmelsporen gelangen in die Raumluft.
- Der typische Kellergeruch zieht in die Wohnung ein.
- Allergien, Atemwegsprobleme oder Kopfschmerzen können verstärkt werden.
- Langfristig kann es zu gesundheitlichen Belastungen für alle Bewohner kommen.
Warum Helfer oft mit Unverständnis reagieren
Wer im Messie-Spektrum beim Aufräumen unterstützt, sieht die Risiken meist sofort. Für die helfende Person ist klar: „Das gehört weg.“
Wenn dann die betroffene Person anfängt, Dinge aus dem Keller retten zu wollen, entsteht innere Spannung:
- Der Helfer denkt an Gesundheit und Sauberkeit.
- Die betroffene Person denkt an Erinnerung und Verlustangst.
So entsteht leicht ein Konflikt zwischen Verstand und Gefühl.

Wie Helfer gut reagieren können
Damit die betroffene Person nicht das Gefühl hat, verurteilt zu werden, braucht es ein sensibles Vorgehen:
- Neutral bleiben: Keine abwertenden Kommentare oder Gesten.
- Fragen statt urteilen: „Wie wichtig ist dir dieser Gegenstand?“ statt „Das muss weg.“
- Entscheidungen respektieren: Auch wenn es schwerfällt, die Wahl liegt bei der betroffenen Person.
- Ruhig bleiben: Ein tiefer Atemzug hilft, wenn das Unverständnis zu groß wird.
- Schritt für Schritt arbeiten: Besser kleine Fortschritte als Druck und Abbruch.
So wird das Aufräumen nicht zur Belastung, sondern bleibt ein Prozess, bei dem Vertrauen wachsen kann.
Praktischer Tipp für Kellerfunde
Überlege dir bei jedem Gegenstand aus dem Keller:
- Ist dieser Gegenstand für meine Gesundheit unbedenklich?
- Würde ich ihn auch heute noch kaufen, wenn er im Laden so vor mir steht?
- Würde ich diesen Gegenstand in diesem Zustand verschenken?
Wenn er feucht, muffig oder schimmelig riecht, ist es meist besser, ihn loszulassen. Ein Foto oder eine kleine Notiz kann die Erinnerung trotzdem bewahren.

Weiterbildung für Angehörige und Helfende
Feuchte Keller bergen gesundheitliche Risiken. Doch beim Aufräumen im Messie-Spektrum geht es nicht nur um Schimmel und Geruch, sondern auch um Gefühle, Erinnerungen und Ängste. Wer hilft, braucht viel Geduld und Verständnis. Nur so finden Helfende und Betroffene gemeinsam einen Weg, der Sicherheit und Respekt verbindet.
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